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FAQ - häufig gestellte Fragen

 

Citizen Science (dt. Bürgerwissenschaft) bezeichnet die aktive Einbindung von Bürger*innen in wissenschaftliche Forschungsvorhaben. Durch die Entwicklung der digitalen Informationstechnologien erlebt Citizen Science gegenwärtig einen Aufschwung und etabliert sich in vielen Wissenschaftsdisziplinen (vgl. Online-Portal buergerschaffenwissen.de). In der Naturschutz- und Biodiversitätsforschung hat Citizen Science bereits eine lange Tradition – ehrenamtlich tätige Forscher*innen liefern in der EU jährlich etwa 80-90 Prozent der biodiversitätsbezogenen Daten für die Umweltforschung (vgl. Open Acess Literatur: Bonn et al. 2016 Grünbuch - Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland und Hecker et al. 2018 Citizen Science: Innovation in Open Science, Society and Policy).

iDiv-Clip: Explore your world - explore Citizen Science

 

FLOW wurde von Wissenschaftler*innen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig (UFZ) und des deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig ins Leben gerufen. Das UFZ/iDiv-Department „Ökosystemleistungen“ widmet sich der Erforschung der Wirksamkeit des Citizen Science-Programms im Umwelt- bzw. Fließgewässermonitoring und in der Nachhaltigkeitsbildung. Das UFZ-Department "System-Ökotoxikologie" ist für die ökotoxikologische Auswertung der erhobenen Fließgewässerdaten zuständig.

 

Eine Projektgruppe besteht aus mindestens fünf (besser 8-15) unter einem selbstgewählten Gruppennamen vereinten Teilnehmer*innen (Schulklasse, Vereinsgruppe etc.) des FLOW-Monitorings. Eine selbstgewählte Projekt-Gruppenleitung bereitet die Projektgruppe vor, sodass alle gemeinsam den Gewässerbewertungs-Einsatz durchführen. Während der Einsätze am Gewässer werden innerhalb der Projektgruppe verschiedene Teams gebildet, die unterschiedliche Analysemethoden durchführen und sich so die Forschungsarbeit am Gewässer aufteilen.

 

Das FLOW-Monitoring ist als wissenschaftliche Gemeinschaftsleistung konzipiert. Einzelpersonen können die zu leistende Forschungsarbeit am Gewässer nicht alleine bewältigen. Die gegenseitige Unterstützung und Absprache bzw. ein wechselseitiges Überprüfen der individuellen Aktivitäten und Arbeitsergebnisse ist sehr wichtig. Zudem soll die Teilnahme am Projekt auch die Vernetzung der Teilnehmenden fördern. Aus diesen Gründen können keine Einzelpersonen am FLOW-Monitoring teilnehmen. Interessierte können sich bestehenden Projektgruppen zuordnen oder selbst eine lokale Projektgruppe aufbauen.

 

Die Schulungen zur Vorbereitung der Gruppenleitungen auf die Feldsaison 2023 sind abgeschlossen. Eine Projektteilnahme für neue Gruppen ist für die Feldsaison 2023 nicht mehr möglich. Falls Ihre Gruppe bereits gute Kenntnisse der Makrozoobenthos-Bestimmung und Gewässerökologie sowie die entsprechenden Untersuchungsmaterialien besitzt, kann ein späterer Einstieg ins Projekt noch bis Mai mit dem FLOW-Team abgesprochen werden. Für individuelle Absprachen kontaktieren Sie bitte das FLOW-Team (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).

 

Die Gewässeruntersuchung findet im Mai/Juni statt. Zur Vorbereitung auf die Gewässeruntersuchung organisiert die Gruppenleitung im Vorhinein ein Treffen der Gruppe. Bis zum diesem Zeitpunkt muss die Gruppe spätestens zusammengestellt sein. Wir empfehlen jedoch, die Gruppe bis März zusammenzustellen.

 

Die Datenerhebung findet an einem mit dem FLOW-Team abgesprochenen Probeabschnitt an einem Bach statt. Die Projektgruppen dokumentieren die Gewässerstrukturgüte und erfassen die Makroinvertebratenfauna ihres Baches nach wissenschaftlichen Standards. Wie genau dabei vorgegangen wird und wie die Aufgabenstellung lautet erfahren Sie bei den FLOW-Schulungen und im Aktionsheft.

 

Die Dokumentation der Messergebnisse findet im Gelände anhand von Protokollbögen statt. Die Eingabe und Auswertung der Ergebnisse erfolgt über die FLOW-Webapplikation. Die Ergebnisse werden auf einer digitalen Deutschlandkarte präsentiert, sodass allen Projektgruppen und Interessierten eine räumliche Übersicht über die Ergebnisse zur Verfügung steht.

 

Eine Beschreibung des Zeitaufwands und der Aufgaben der Gruppenleitungen finden Sie hier. Es ist wichtig, dass jede Gruppe von einer erfahrenen Person begleitet wird, die sich mit der Makrozoobenthos-Bestimmung auskennt.

Als Teilnehmer*in einer Gruppe (nicht Gruppenleitung) nehmen Sie an einem Vorbereitungstreffen und an einer Gewässeruntersuchung teil (Dauer der Gewässeruntersuchung ca. 6 Stunden). Beim Vorbereitungstreffen werden Sie in eins der folgenden Teams eingeteilt: Gewässerstruktur-Team, Chemie-Team oder Biologie-Team (= Makrozoobenthos-Team). Anschließend bereiten Sie sich selbstständig mithilfe von Lern-Quiz, Erklär-Videos, Aktionsheft, Protokollen etc. auf die entsprechenden Aufgaben bei der Gewässeruntersuchung vor.

 

Viele inhaltliche Anknüpfungspunkte bestehen zu den Fächern Biologie und auch Geographie (z.B. Lehrplan 11. Klasse). Das Projekt ist so angelegt, dass es sich für eine fächerübergreifende Bearbeitung anbietet. Nach Ende der Einsätze am Gewässer werden den Projektgruppen weiterführende kostenlose Auswertungs- und Arbeitsmaterialien zur Verfügung gestellt. Außerdem besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Projektgruppen an den Auswertungsveranstaltungen sowie an einer Teilnehmerkonferenz teilzunehmen.

 

Die Exkursionen im Rahmen des FLOW-Monitorings unterscheiden sich in Hinsicht auf die Aufsichtspflicht nicht von anderen Schulausflügen, d.h. übernehmen Schulen, Vereine und Verbände mit Anerkennung der Teilnahmebedingungen die Verantwortung für die teilnehmenden Jugendlichen bzw. Schüler*innen.

 

Folgende Kriterien sollten erfüllt sein:

- Einzugsgebietsgröße: maximal 30 Quadratkilometer

- landwirtschaftlich geprägtes Umfeld oder naturnahe Referenzstelle

- keine Punktquellen wie Kläranlagen oder Kiesgruben und urbaner Einfluss im Umfeld

(Bäche in Stadtgebieten können untersucht werden, wenn Makrozoobenthos vorhanden ist)

- Mindest-Fließgeschwindigkeit: 0,1 m/sec

 

Anhand von Kartenmaterial (z.B. Google Maps) können Sie sich einen Überblick über das Umfeld des Gewässers verschaffen. Zur groben Einschätzung der Gewässergröße findet man meist durch eine einfache Internetrecherche Informationen über die Einzugsgebietsgröße des gesamten Gewässers. Jedoch nicht das gesamte Flusseinzugsgebiet, sondern nur das Gebiet oberhalb der Messstelle muss kleiner 30 km2 sein. Schicken Sie gerne die Koordinaten der ungefähren Messstelle ans FLOW-Team (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.), so können wir Sie bei der Auswahl der Messstelle unterstützen und die Beachtung aller Kriterien prüfen. Die Messstelle kann auch über die FLOW-Web-Applikation beantragt werden.

 

Die notwendigen Materialien werden vom FLOW-Projekt kostenlos gestellt. Dazu gehören Arbeitsmaterialien wie z.B. das FLOW-Aktionsheft mit einer Erklärung der Messmethoden, Protokollbögen und die Makrozoobenthos-Bestimmungshilfe sowie Feldmaterial wie z.B. ein Binokular, Kescher, Federstahlpinzetten und ein Wasseranalysekoffer. Falls die Gruppe die Feldmaterialien nicht bereits selbst organisiert hat, werden die Materialien per Post verschickt oder von einer Gruppe in der Nähe ausgeliehen.

 

Um die Pestizidbelastung eines Gewässers zu bewerten, nutzt das FLOW-Projekt den Bioindikator SPEARpesticide. Hier finden Sie weitere Informationen darüber. Damit der SPEARpesticide Indikator funktioniert, ist es notwendig, das Makrozoobenthos (=die wirbellosen Tiere des Gewässergrunds) auf Familienebene sicher bestimmen zu können.

 

Im November 2022 wurde die erste Publikation basierend auf den Daten des FLOW-Projekts aus 2021 veröffentlicht. Die Publikation können Sie hier einsehen. Das Fazit der Auswertung lautet: Bürgerforschende können qualitativ hochwertige Daten zum Makrozoobenthos, zur Pestizidbelastung und zur Gewässerstruktur von Bächen erheben. Vorausgesetzt, alle Teilnehmenden nehmen an Schulungen zu den FLOW-Protokollen und zur Makrozoobenthos-Bestimmung teil und werden bei der Feldarbeit durch eine*n erfahrene*n Mentor*in (mit guten Bestimmungskenntnissen) begleitet. Dann sind die FLOW-Daten geeignet, um das offizielle Monitoring zu ergänzen - dies gilt insbesondere für kleine Bäche.

 

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